Die Hohenrieder Musibuam - Chronik

Pater Hans Held

Es war einmal ... so beginnen Märchen,

... also beginne ich auch so mit der Geschichte von den Musibuam .

Anfang der 70-er Jahre kam ein „bärtiger“ Pater in die Idylle Steinerskirchen  und wurde unter anderem Seelsorger von Hohenried. Sein Name: Pater Hans Held.

Neben kirchlichen Aufgaben war und ist seine Leidenschaft die Musik. Es gelang ihm sofort

die Begeisterung in uns zu wecken, ein Musikinstrument zu spielen.

Im Juli 1972 beendeten Josef Bergmair und Leonhard Hirschbeck mit ihren Fanfaren die idyllische Ruhe im Dorf Hohenried. Beeindruckt schlossen sich nach wenigen Tagen Schindler Erwin und Anton Widmann dieser Art von Kunst an. Voller Eifer wurden also die Blechinstrumente gepackt und wöchentlich von Hohenried nach Steinerskirchen geradelt.

Erste Auftritte der Musibuam

So manches Mal dröhnten uns beim Nachhauseweg noch die Ohren von der stimmgewaltigen Überzeugungskraft unseres Lehrherrn. Eine Rast beim ehemaligen Süßwarenladen Krones in Deimhausen war dann unvermeidlich. Bald folgten die ersten Auftritte.

Ganz schnell griff dieser musikalische Virus verheerend um sich. Kaum ein Junge aus unserer Ortschaft, der keine einschlägige Erfahrung in Musik zu sammeln begann. Der eine länger, manch einer auch nur mit einem recht kurzen Gastspiel. Auf jeden Fall erhielt sicher jeder von diesem besagten Pater die genaue Erläuterung zwischen einem unmusikalischen Kalb (junges Rind) bis hin zum ausgewachsenen Ochsen. In allen umliegenden Dörfern das selbe Bild. Schon nach kurzer Zeit wurde die Jugendkapelle Steinerskirchen mit bis zu 70 aktiven Musikern in der Öffentlichkeit bekannt. Bald begannen die jeweiligen Ortschaften einzeln unter der Leitung ihres Dirigent aufzutreten. Der Name Blaskapelle Hohenried wurde schon nach wenigen Tagen verworfen (ebenfalls auf Anraten von diesem Pater) und die „Bande“ nennt sich seitdem „Hohenrieder Musibuam“.

Ab Mitte der 80-er Jahre dann die ersten unsicheren Auftritte in eigener Regie.

Inzwischen war das Repertoire an Musikstücken genauso gewachsen wie unsere Kenntnis im Unterschied zwischen einer Halben und einer Maß – sorry wollte sagen eine ganze Note dauert im wahrsten Sinne des Wortes 4 spürbare Taktschläge und auch der Unterschied zwischen einem f und fis war durch vorsichtige Erinnerung von P.H. Held allmählich jedem Künstler von uns klar geworden.

In diesen Jahren begannen wir die Kapelle mehr und mehr zu gestalten.

Nach einigen  verhaltenen Jahren ging es Ende der 80-er Jahre wieder steil aufwärts.

In Erinnerung wird allen Beteiligten unser Vereinsjubiläum am 25./26. 1992 zum 20-jährigem Bestehen der Musibuam bleiben. Nach einem Jahr aufwändiger Planung wurde unsere auf`s kleinste geplante Veranstaltung mit einem glanzvollem Fest belohnt.

Als im Jahre 19.. H. Pater Held nach Donauwörth abberufen wurde, hieß es für uns endgültig auf eigenen Füßen zu stehen. Doch das Wort „Aufhören“ kam zu keinem Zeitpunkt auf.

Wir hatten ja auch keine Chance dazu, denn es gab, wie übrigens auch heute, stets über Jahre hinaus vereinbarte Verträge. Und dass man sich auf uns verlassen kann, – ist für uns das Selbstverständlichste der Welt.

Hier und heute über einzelne Auftritte zu berichten würde den Rahmen sprengen. Unzählige Hochzeiten ( ja selbst den selben „Teilnehmer“ mit neuem Partner ), Fahnenweihen, Vereinsfest und und und.

Nur als Randnotizen, aber in steter Erinnerung:

Festumzug in Ingolstadt vom Volksfestplatz in den Klenzepark.

Bei leichter Luftfeuchtigkeit, oder besser gesagt, es goss aus Eimern, ließen wir uns nicht entmutigen. – So ein Vollbad erhielten wir Gott-sei-Dank nur selten.

Die Genneralm

Unser Ausflug 3 Tage auf die Genneralm bei Salzburg.

Schöner kann ein Vereinsausflug meines Erachtens nicht sein. Neben Hüttenstimmung pur und einer beispiellosen Gastfreundschaft werde ich nie vergessen als wir auf dem nach Hause Weg dem Vermittler noch ein Ständchen bringen wollten, jedoch nicht erreichten. Da wir unsere Musikinstrumente schon da hatten, spielten wir ohne weiter nach zudenken einfach für ein paar alte Leute. Was wir hier „anstellten“ wurde uns erst danach bewusst.

Zitat aus dem darauf erhalten Brief:

„Und so haben sie alle durch Ihre Darbietung viel Sonne und Hoffnung und ein wenig Vergessen des eigenen Leides in die Herzen meiner guten Nachbarn gebracht.

Eine Frau sagte später mit Tränen in den Augen: „86 Jahre musste ich werden und im Rollstuhl, dass man mir ein Musikständchen brachte“  Zitatende.

Kein Kommentar zu Aktionen wie Uttenhofen/Affalterbach, als auch zu den langjährigen Auftritten bei der FFW Ebenhausen.

Unvergessen bleibt uns die erlebnisreiche Reise mit der Neuburger Stadtkapelle nach Dortmund. An dieser Stelle mein ganz besonderer Dank den „Neuburgern“ unter Leitung von Alex Hanninger.  Euch sehen wir als Aushängeschild für Musik und Kameradschaft.

Selbstverständlich möchte ich auch noch unsere Veranstaltung „Weinfest“ in Hohenried erwähnen. Wenn einen Leute das Jahr über fragen, wann denn der Termin dieses Festes sei, weil man da keinesfalls in Urlaub oder verhindert sein darf und unbedingt dabei sein will - ... ist das für uns die schönste Motivation diese Veranstaltung auszurichten. Hierzu werde ich eigens noch mal berichten.

So können wir heute auf eine sorgfältige Organisation und dem Mitwirken aller aktiven Musiker aufbauen. Neben Dirigenten, über 1. und 2. Vorstand, Schriftführer, Kassier, Notenwart führen wir sehr genau Anwesenheitslisten (wie weit unser Toni hier bestechlich ist, frage ich mich schon seit langer Zeit) über Probenbesuche und Auftritte. Seit einigen Monaten wurden zusätzlich Gruppen für Notenplanung und Organisation, sowie ein sogenanntes Internetgremium gebildet.

Nicht zuletzt möchte ich auch noch unseren „Mädels“ danken, die nicht nur beide Augen zudrücken wenn`s bei der Musi mal wieder rund geht, sondern uns bei allen Festen stets tatkräftig unterstützten. Ohne Euch wäre so manche Veranstaltung nicht zustande gekommen.

 

Denn die Mischung aus Musizieren mit Disziplin, Feiern, gemeinsames Lachen und das allerwichtigste: „Freunde die jederzeit zusammenhalten“ sind unser Merkmal.

 

Mit Stolz dürfen wir heute auf unsere Nachwuchsmusikanten bauen. Mit euerer Freude an Musik, haben wir bereits begonnen, unsere Musikkapelle nicht  nur zu verstärken sondern auch zu verbessern und vor allem für die Zukunft zu sichern.

 

Es gäbe noch unendlich viel fröhliches, aber auch nachdenkliches von uns, den Musibuam, von Hohenried, und unserer  Heimat,  zu berichten, doch ich hoffe zumindest, dir auf diese Weise einen kleinen Einblick geben zu können. Vielleicht hast du irgendwann die Gelegenheit einen dieser „Hallodris“, oder auch mehrere, kennen zu lernen.

 

In diesem Sinne wünsche ich dir, lieber Besucher und allen Freunden der Musik noch viele schöne Stunden

mit den

 

Hohenrieder Musibuam